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Neukauf statt Reparatur – unsere Wegwerfgesellschaft

Innovationen am besten im Monatsrhythmus: So hält man Smartphone-Käufer bei Laune. Wer lässt da schon defekte Handys reparieren, zumal hier viele Stümper am Werk sind.

Handyschrott
Handyschrott

Zwischen Schuhbesohlung und dem Anfertigen eines Schlüsselduplikats klopf Mister Minit mal eben ein neues Smartphone-Display sachte in das Gehäuse eines iPhones. Das Ersatzteil hatte er zuvor gemeinsam mit dem Kunden aus einer Kiste mit zahlreichen Glasvarianten nach dem Motto herausgesucht: »Dieses müsste aber passen«! Grobe handwerkliche Fehler attestiert Stiftung Warentest den Ambitionen der Franchise-Betriebe von Mister Minit bei ihrem Versuch, sich ein Stück vom vermeintlich großen Kuchen mit Smartphone-Reparaturen abschneiden zu wollen.
Zur Entschuldigung dieser soliden Handwerker auf Abwegen sei gesagt: Auch die angeblich professionellen Handy-Reparaturdienste arbeiten nicht viel besser, sind aber vorbildlich dreist, wenn sie die Instandsetzung einer kaputten Kopfhörerbuchse zwar berechnen, den Defekt aber nicht beseitigen.
Fazit des ernüchternden Tests von Handy-Reparaturdiensten: Man kauft sich lieber gleich ein neues Smartphone, als wochenlang auf eine dann auch noch schlechte und teure Reparatur zu warten. In der Wegwerfgesellschaft hat nachhaltiges Wirtschaften keinen Platz.

Smartphone als Paradebeispiel

Kein technisches Gerät entlarvt die Wegwerfgesellschaft besser als das Smartphone. Immer kürzere Produktlebenszyklen, dazu aggressives Marketing und Innovationsversprechen, um die Kundschaft bei Laune zu halten. Schlauere Köpfe werden in hundert Jahren die Irrwege der Wachstumstheorie und ihre gesellschaftlichen und ökologischen Folgen beschreiben. Und sie werden hunderte Millionen alter, ungenützter Smartphones als Paradebeispiel einer fehlgeleiteten globalisierten Ökonomie aufführen, die einst dem Dogma der Skaleneffekte folgte.
Eine Abkehr von der gigantischen Ressourcenverschwendung wenigstens bei Herstellung von Hightech-Elektronik ist möglich. Seit Greenpeace erstmals 2006 den »Guide to Greener Electronics« veröffentlichte, attestiert die Umweltschutzorganisation große Vorschritte in der Produktion. Die Hälfte aller Markenhersteller verzichtet bei Handys mittlerweile auf giftiger Materialen wie PCV und bromierte Flammschutzmittel. Erste Schritte im Richtung Umweltschutz sind also getan. Mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein ist das aber nicht. Denn das Kernproblem bleibt: Die stetig steigende Zahl der Neugeräte, die in immer kürzeren Abständen auf den Markt kommen.
Ökonomie hat Vorrang vor Ökologie. Der von Greenpeace geforderte Sinneswandel bei Herstellern und Verbrauchern hin zu einer nachhaltigeren, dauerhafteren Nutzung ihrer Smartphones dürfte ungehört bleiben. Ein vorbildlicher Reparatur-Service, so sehr er ein gutes Differenzierungsmerkmal wäre, passt einfach (noch) nicht in Logik der Wegwerfgesellschaft.

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