Aufgeschraubt: Das versteckt sich in der Apple Watch
Kaum auf dem Markt, schon zerlegt: Der Apple Watch Teardown lüftet die Geheimnisse um die Elektronik in der smarten Uhr. Für die verstecktesten Bauteile war dazu Röntgenstrahlung nötig.
Vor nicht einmal zwei Wochen startete die langersehnte Apple Watch in den Verkauf. Allerdings nach monatelanger Wartezeit, da es angeblich Verzögerungen bei der Herstellung gab, wie 9to5mac berichtete. Einer Meldung des Wall Street Journal zufolge gibt es aktuell Probleme mit der Produktion des „Taptic Engine“ genannten Vibrationsmotors, was die Auslieferung weiter verzögert. Frühestens Ende Juni wird man die Apple Watch daher ohne Vorbestellung im Apple Store ergattern können.
Verkaufszahlen
Exakte Verkaufszahlen sind bis heute Mangelware, weil Apple die Smartwatch unter „Andere Produkte“ listet und damit zwischen iPods, Apple TV und Zubehör verschwinden lässt. Schätzungen zufolge sollen in den USA am ersten Tag immerhin knapp 1 Million Vorbestellungen eingegangen sein. Die meisten davon für das Einstiegs-Modell „Apple Watch Sport“. Tim Cook beurteilte die Reaktionen auf die Uhr während der Verkündung der Quartatszahlen als „überwältigend positiv“. Der Analyst Mig-Chi Kuo von KGI Securities vermutet auf Giga, dass Apple zunächst 2,3 Millionen Exemplare produzieren ließ und die Vorbestellungen diesen Wert übersteigen. Er geht davon aus, dass zukünftig 2-3 Millionen Uhren im Monat vom Band laufen sollen.
Erste Testberichte oft sekptisch
Nachdem die ersten Exemplare der Apple Watch ausgeliefert wurden, finden sich online auch schon die ersten Kritiken (Winfuture, Computerbild, Appleinsider, CNET). Und die fallen häufig nicht sonderlich euphorisch aus. Das Display sei bei Sonnenlicht nicht gut ablesbar, viele Apps würden lediglich Benachrichtigungen ohne Antwortoption pushen und die Uhr reagiere oft nicht zuverlässig auf Armbewegungen (Aufwach-Funktion). Ohne iPhone sei die Uhr zudem quasi nutzlos. Erstaunlich ist, dass auch die Bedienung, die ja ein herausragendes Merkmal vieler Apple-Produkte ist, nicht gerade glänzend abschneidet: Die Menüführung sei zu uneinheitlich, die vielen Eingabemöglichkeiten schwer zu durchschauen. Dass Tattoos die Funktion des Pulsmessers beeinträchtigen, musste Apple bereits offiziell einräumen.
Das Akku-Drama
Scheinbar das größte Problem ist der Akku – bei intensiver Nutzung schafft es die Apple Watch kaum über den Tag und auch der Handy-Akku verliert zwischen 10 und 15 Prozent mehr als ohne Uhr. Einige Benutzer beklagten sogar einen noch heftigeren Energieverlust beim iPhone, sodass Apple mit Hilfestellung reagierte. Alles Punkte, die auch unsere Prognose zur Apple Watch eher pessimistisch aussehen lassen.
Besser als über die Stärken und Schwächen der Uhr zu spekulieren ist es aber, sich das elektronische Innenleben anzusehen.