Teil 1: Strom einsparen mit einer Solaranlage auf dem Balkon

Die Energiepreise steigen und kein Ende ist in Sicht – im Gegenteil. Seit dem Krieg in der Ukraine-heißt es, Gas und Öl sparen. Am besten schon heute als morgen auf erneuerbare Energie umsteigen, auch privat. Wie wäre es mit einer eigenen Solaranlage auf dem Balkon, Terrasse oder im Garten? Auch Mieter können damit ihr Budget entlasten, indem sie wertvollen Strom aus Sonnenenergie für den Eigenbedarf generieren. Es gibt jetzt schon Städte und Gemeinden in Deutschland, die diese Anschaffung fördern.

Platzsparende Kleinkraftwerke für den Eigenbedarf

Diese kleinen Stecker-Kraftwerke finden in mobiler Form schon länger im Camping- und Wohnmobilsektor in ähnlicher Bauweise Verwendung. Durch die stete Verbesserung dieser Module eignen sie sich inzwischen auch für den stationären Einsatz in Eigentums- oder Mietwohnungen. Für die Einspeisung ins Netz sind Kleinkraftwerke ungeeignet aber NUR für Eigennutzung eignen sie sich wunderbar.

Ist nur wenig Platz auf dem Balkon vorhanden, kommen ein oder höchstens zwei Module zum Einsatz. Ansonsten können sie auch in Gärten, an Zäunen, Fassaden oder Garagen angebracht werden, wo mehr Platz ist und sich niemand dadurch gestört fühlt. Bauliche Maßnahmen wie Bohrlöcher oder Ähnliches sind oft nicht notwendig, nur muss ein Mieter/in die Genehmigung vom Eigentümer einholen. Der Unterschied zu großen Dachanlagen ist, dass Kleinkraftwerke per Stecker den Strom ins Stromnetz speisen oder in einen effizienten Energiespeicher.

Was ist rechtlich zu beachten?

Im Großen und Ganzen ist es recht einfach eine solche Anlage zu betreiben, denn der Gesetzgeber hat nichts dagegen. Jedoch gibt es einige Regeln die befolgt werden müssen und am wichtigsten dabei ist:

• Die eingespeiste Energie muss von Betreiber immer regelbar sein, damit es nie zu Spannungsspitzen oder Energieabfällen kommen kann.

Keine Anmeldung ist notwendig:

• Wenn Sie als Betreiber mit dieser kleinen Anlage kein Strom ins öffentliche Netz einspeisen wollen, ist keine Anmeldung notwendig.
• Wenn Sie selbst einen Stromspeicher für sich verwenden, um Strom zu speichern, ist dieser nicht anmeldepflichtig. Jedoch fällt er unter den Begriff technische Anlagen und muss daher der Deutschen Industrienorm (DIN) entsprechen. Diese Norm legt fest, dass die Einspeisung über das normale Stromnetz im Haus oder Wohnung möglich ist.

Keine Abgaben oder Gebühren:

• Solange kein Strom des Balkonkraftwerks ins öffentliche Netz fließt, sind keine Abgaben oder Gebühren zu leisten. Diese Kleinanlagen sind nach dem „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) geregelt. Dabei fällt hier die EEG-Umlage, die EEG-Vergütung und auch die Meldepflicht weg.

Neue Norm soll bald mehr Klarheit schaffen

Damit Nutzer zukünftig mehr Klarheit und Sicherheit bezüglich dieser Kleinkraftwerke haben, ist zurzeit ein Programm über „Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen“ (WIPANO) in Arbeit.

Wie sicher sind solche Anlagen?

Bei diesen Anlagen handelt es sich um Stecker-Kraftwerke, das ganz normal wie jedes Elektrogerät funktionieren. Nur muss der Stecker mit der maximalen Einspeiseleistung gekennzeichnet sein. In Deutschland sind das 600 Watt bei 230 Volt Netzspannung und 2,6 Ampere. Natürlich muss die Anlage wie bei jedem elektrischen Gerät, unbedingt vor einem elektrischen Schlag schützen.

Aber diesen Schutz bietet jedes Stecker-Kraftwerk, wenn es zugelassen ist. Eine automatische Abschaltvorrichtung im Wechselrichter sorgt dafür, dass nach 0,2 Sekunden der Elektrofluss nach Ausstecken der Anlage unterbrochen wird. Wichtig ist zudem eine wetterfeste Montage.

Fazit

Gegenwärtig haben wir alle mit den Nachteilen der Pandemien, der Umweltkrise und dem Ukraine Krieg zu kämpfen. Die Inflation führt nicht nur zu teuren Lebensmittelpreisen, auch die nicht erneuerbaren Energien wie Gas und Öl sind bald nicht mehr erschwinglich. Eine zusätzliche Solaranlage ist ein neuer Hoffnungsträger, um einen hohen Preisanstieg für Strom im Haushalt abzufedern.

Im nächsten Artikel erfahren Sie: Wie viel Energie diese Balkonanlage erzeugt und ob sich die Anschaffung lohnt.