Neues aus der Forschung: Bio-Akkus aus Sprossen und Kiefernadeln
So lassen sich Akkus sinnvoll recyceln
Bio und recycelbare Materialien sind nicht nur Trend, sondern auch wichtig um die Umwelt zu schützen. Bei den derzeit in Smartphones, Handys, Tablets und Laptops verwendeten Lithium-Ionen-Akkus ist ein recyceln und die Rückgewinnung des Lithiums kaum möglich. Werden die Akkus jedoch einer anderen Herstellungsmethode unterzogen, so könnten sie zukünftig einfacher recycelt werden. Den Hauptbestandteil machen hier Sprossen und Kiefernadeln.
Es klingt ein wenig grotesk, dass ein Akku aus diesen biologischen Materialien bestehen kann – aber er kann und diese Erkenntnis gibt es schon seit den 1960er Jahren, berichtet das Magazin Bild der Wissenschaft. Ein normaler gebrauchter Akku wird in der Regel zusammengeschmolzen und weiterhin mit Säure behandelt. Zurückgewonnen werden mit einem sehr hohen Energieaufwand jedoch nur Metalle wie Nickel oder Kobalt – Lithium jedoch nicht. Der Chemiker Daniel Brandell und seine Forschergruppe an der Universität Uppsala in Schweden recyceln allerdings Akkus aus den oben genannten Materialien mit Wasser und Alkohol. Mit dieser Methode können rund Dreiviertel des verwendeten Lithiums zurückgewonnen werden. Und das Ganze hat noch einen weiteren Vorteil: Die verwendeten Flüssigkeiten sind weniger verseucht.
Diese Rückgewinnungsmethode funktioniert jedoch nur mit einem Akku aus organischen Materialien. Allerdings gibt es einen Haken: Die Leistung der Bio-Akkus ist derzeit noch zu gering – nur insgesamt 1,2 Volt können im Moment erreicht werden. „Aber die organischen Materialien haben auch Vorteile und wir sind die Ersten, die diese ausnutzen“, sagt Brandell. Konkret wird in den Bio-Akkus Elektrodemmaterial verwendet, das sich aus den Sprossen der Luzerne oder aus Kiefernadeln herstellen lässt. Jetzt liegt es an den Forschern die umweltfreundlichen Batterien weiterzuentwickeln um bald damit mehr Leistung erzeugen zu können.
Für den Einsatz in einem Elektroauto wären die Akkus jedoch nicht geeignet. Das Einsatzgebiet dieser biologischen Akkus würde sich zunächst auf Smartphones oder Tablets beschränken. „Da sind die technischen Anforderungen nicht so groß, das wäre auf jeden Fall machbar“, so der Chemiker. Bisher ist der verwendete Akku der Forscher jedoch noch nicht komplett biologisch – auch hier gilt es weiter zu forschen.