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Welcher Handy-Hersteller repariert gut?

Stiftung Warentest untersucht, was Kunden zu erwarten haben, wenn sie ein Smartphone mit kaputtem Display und defekter Kopfhörerbuchse zur Reparatur einschicken. Teuer ist’s immer, aber nur einer macht’s gut.

Wer kennt es nicht, das defekte Smartphone-Display?
Wer kennt es nicht, das defekte Smartphone-Display?

Wenn das Smartphone auf den Boden fällt und das Display zersplittert, stellt sich die Frage, ob sich eine Reparatur noch lohnt oder besser ein neues Gerät angeschafft wird. Denn eins steht fest: Die Sache wird teuer, vor allem wenn der Hersteller den Schaden beseitigt. Was Kunden in so einem Fall erwarten dürfen, hat Stiftung Warentest überprüft. Die Tester schickten insgesamt 27 ältere Smartphones mit Displayschaden und kaputter Kopfhörerbuchse an Apple, LG, Samsung, Sony, HTC und Huawei. Außerdem beauftragte die Stiftung drei unabhängige Dienste mit der Reparatur: Handyreparatur123, Letsfix und Phonecare. Die verschickten Smartphone-Modelle: iPhone 4s, Samsung Galaxy S3, Sony Xperia S, HTC One X, Huawei Honor U8860 und LG Optimus 4x HD.

Apple teuer, aber gut

Das Testergebnis ist ernüchternd: Von den Herstellern beseitigten nur Apple und Huawei die Schäden einwandfrei. Apple wurde mit der Gesamtnote 2,0 unter anderem deshalb Testsieger, weil es erst gar nicht repariert, sondern das Gerät schnell gegen neuwertige Ware austauscht. 207 Euro kostete das die Prüfer, rund 95 Euro weniger als ein Neukauf. Besitzer eines gebraucht gekauften iPhone können allerdings Probleme bekommen. Bei einem Testgerät passte die Identifikationsnummer (IMEI) nicht zum Modell, weswegen Apple die Annahme verweigerte. Und: Wer vergisst, Fotos und andere private Daten vor dem Tausch zu sichern, verliert sie. Diese Gefahr besteht bei Reparaturen aber grundsätzlich.

Preisentwicklung überholt Warentest

Bei Huawei wurden alle eingeschickten Smartphones „sehr gut“ repariert. Stiftung Warentest bewertete die Chinesen aber nur mit der Gesamtnote 2,6, weil die Tester im Schnitt 16 Tage auf die Geräte warten mussten und Kundendienst beziehungsweise Hotline verbesserungswürdig sind. Hier lag die Ersparnis bei einem Reparaturpreis von 176 Euro gegenüber einem neuen Gerät laut Testbericht bei 55 Euro. Die Stiftung legt allerdings die niedrigsten Preise in seinem Produktfinder im November 2014 zugrunde. Jetzt ist das Honor U8860 unter anderem bei Amazon aber neu schon für 150 Euro zu haben – 26 Euro weniger als die Reparatur kostete. Es lohnt sich also immer, erst die Online-Preise zu überprüfen, bevor man ein kaputtes Smartphone einschickt. Und: Oft gibt es für einen vergleichbaren oder minimal höheren Preis bereits bessere und aktuellere Geräte.

Samsungs Reparaturservice kam im Test nicht über die Note 3,1 hinaus, weil von zwei eingeschickten Handys eins mit defekter Kopfhörerbuchse zurück kam, alle Daten gelöscht waren und die Kunden zu lange warten müssen. Aber: Samsung bietet in Vertragswerkstätten einen hervorragenden Vor-Ort-Service an, nach nur 50 Minuten hielt der Tester ein vollständig repariertes Gerät in den Händen. Warentest ermittelte eine durchschnittliche Ersparnis von rund 60 Euro, aktuell wären es bei 170 Euro Vor-Ort-Reparaturkosten noch etwa 37 Euro.

Gemischte Ergebnisse bei LG und Sony

LG erreichte nur die Gesamtnote 3,9, obwohl bis auf eine defekte Kopfhörerbuchse alle Mängel beseitigt wurden. Allerdings waren bei allen Testgeräten die Daten gelöscht und die Stiftung war von den Service- und Informationsleistungen nicht begeistert. Aber: Die Reparatur kostete im Schnitt 127 Euro, aktuell kostet das Optimus 4x HD noch rund 180 Euro.

Sony enttäuschte im Test, alle Kopfhörerbuchsen blieben defekt, zwei Handys kamen ohne persönliche Daten zurück. Außerdem verlangte ein Servicepartner für die gleiche Arbeit zwei deutlich unterschiedliche Preise und Rechnungen wurden nicht immer korrekt ausgestellt. Bei Kosten von 131 Euro wäre ein neues Xperia S aktuell nur rund 60 Euro teurer, die Prüfer ermittelten 95 Euro.

HTC-Partner fällt durch

Ein Test-Desaster erlebte HTC. Servicepartner Arvato lehnte zwei von drei Reparaturen ab, weil es für das defekte Gerät angeblich keine Ersatzteile mehr gibt. Das dritte One X wurde für unglaubliche 469 Euro repariert, online ist das Smartphone für 230 Euro erhältlich. Die Gesamtnote 5,4 ist dafür fast schmeichelhaft, HTC hat inzwischen auf eigene Initiative den Servicepartner gewechselt.

Bei den alternativen Online-Reparaturwerkstätten sind die Reparaturen von iPhones oft deutlich günstiger, die Ersparnis gegenüber einem Neukauf entsprechend höher, bis zu 175 Euro sind beim iPhone 4s drin. Allerdings werden Geräte oft nicht gut repariert und Kunden dürfen nicht auf Original-Ersatzteile hoffen. Am besten schnitt hier Handyreparatur123 mit der Gesamtnote 2,7 ab, Letsfix und Phonecare erreichten beide nur ein Ausreichend (3,6).

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